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10. Workshop Automotive Software Engineering (ASE'12)
"Innovative Mobilitätsdienstleistungen - Herausforderungen und Chancen"
17. September 2012, Braunschweig
Workshop im Rahmen der INFORMATIK 2012
Aktuelles
Neu: Das Programm des Workshops wurde aktualisiert und kann hier heruntergeladen werden. (Stand 01.08.12)
Der Workshop findet in Raum IZ 160 im Informatikzentrum der TU Braunschweig, Mühlenpfordtstr. 23, 38106 Braunschweig, statt.
Motivation
Mehr als jemals zuvor vollzieht sich in der Automobilbranche eine Ausweitung der automobilen Wertschöpfungskette auf neue Dienstleistungen rund um das intelligente und vernetzte Fahrzeug. Mögliche Anwendungsbereiche sind intelligente Navigations- und Telematik Systeme mit situationsbezogener Stau- oder Parkassistenz oder der Bereitstellung ortsabhängiger Informationen für den Fahrer. Im Kontext von Elektromobilität entsteht ein neues Potential für Mobilitätsdienstleistungen, die Angebote für Batterieleasing, Lieferung von Ladestrom oder das Auffinden der nächsten Ladestation, beinhalten. Gleichermaßen gibt es einen Trend, Softwarefunktionen im Automobil über Apps, die der Nutzer nach Bedarf herunterladen kann, bereitzustellen. Diese Mobilitätsdienstleistungen bergen neue Herausforderungen für das Automotive Software Engineering, so dass etablierte und bewährte Verfahren aus unterschiedlichen Domänen kombiniert und angepasst werden müssen.
Ziele
Der 10. Workshop Automotive Software Engineering beschäftigt sich mit den Herausforderungen innovativer Mobilitätsdienstleistungen für das Automotive Software Engineering, sowie mit den daraus entstehenden Chancen für Kunden, Dienstleistungsanbieter und Automobilhersteller. Diese sollen im Rahmen des Workshops aus der Sicht von Forschern und Entwicklern bei Automobilherstellern und Zulieferern und aus der Sicht von Mitarbeiter/innen aus Forschungsinstituten, Universitäten und Fachhochschulen, die im Gebiet Automotive Software Engineering arbeiten, diskutiert werden. Im Fokus stehen traditionell weniger theoretische, sondern vielmehr praxisnahe Arbeiten.
Themen
Mögliche Themen im Rahmen des Workshops sind:
- Entwicklungsprozesse für Software im Fahrzeug, auf dem Smartphone und im Backend des Dienstleistungsanbieters
- Anforderungsmanagement für innovative Mobilitätsdienstleistungen
- Standardisierte Architekturen und Softwarekomponenten, sowie Baukästen für die Entwicklung von innovativen Applikationen
- „Software als Produkt“ über Multimedia- und Infotainment-Anwendungen hinaus
- Varianten- und Konfigurationsmanagement
- Evolution und die Aktualisierung von Software im Betrieb
- Qualitätssicherung sowie Analyse der funktionalen und nicht-funktionalen Eigenschaften
- Safety und Security von innovativen Applikationen
- Kontext-abhängige Bereitstellung von Informationen
- Verhaltensadaption auf Basis des Umgebungskontexts, z.B. des Fahrzeugs oder des Fahrers
- Besonderheiten innovativer Dienstleistungen und Apps im Kontext Elektromobilität
Keynotes
- Prof. Dr. Peter Liggesmeyer (Fraunhofer IESE und TU Kaiserslautern): Von der Sicherheitsanalyse zum Safety Engineering: Aktuelle Forschungsschwerpunkte
Abstract: In der Vergangenheit waren Sicherheitsanalysen als Basis zur Zertifizierung von Systemen oft retrospektiv. Das System wurde auf Basis von Erfahrungen entwickelt und anschließend analysiert – mit der Konsequenz, dass Schwächen erst spät erkannt wurden. Aufgrund des oft unklaren Zusammenhangs zwischen Entwicklungsartefakten und Analysebestandteilen waren Systemänderungen nur schwierig in den Analysedokumenten abbildbar. Seit einigen Jahren werden Methoden erforscht, die dazu dienen, eine explizite Verbindung zwischen z.B. Systemarchitekturen und Sicherheitsanalysen zu schaffen. änderungen der Systemarchitekturen können mit geringem Aufwand in die Sicherheitsanalyse übernommen werden. Modulare Zertifizierungen werden möglich. Darüber hinaus existieren erste Ansätze, die funktionale Sicht auf Systeme in ihrer Wechselwirkung mit Sicherheitsmechanismen zu modellieren und schließlich, die den Mechanismen innewohnenden Annahmen und Evidenzen explizit anzubinden. Darüber hinaus werden Verfahren geschaffen, um auch mit technologischen Innovationen - z.B. Multicore-Architekturen - nachweisbar sicher umzugehen.
- Prof. Dr. Thomas Form (Leiter der Volkswagen Konzernforschung Elektronik und Fahrzeug): Mobilität im Wandel - Einfach automatisch fahren
Abstract: Die Mobilität der Zukunft steht vor einem Wandel. Während die Zahl der Verkehrsteilnehmer weiter steigt und die Kapazität der Straßen abhängig von Tag und Zeitpunkt seine Grenzen erreicht hat, steigt das Bedürfnis unserer Kunden nach flexibler und individueller Mobilität. Gleichzeitig wirken verschiedene Trends und Treiber katalytisch auf die individuelle und bezahlbare Mobilität der Zukunft ein: Allen voran steht der Klimawandel und damit das von der deutschen Politik avisierte Ziel, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um rund 94 % zu senken. Ein weiterer Treiber ist die Endlichkeit der fossilen Rohstoffe. Expertenschätzungen zufolge wird insbesondere Rohöl nur noch 40-60 Jahre in ausreichender Menge vorhanden sein. Der dritte Trend ist die allgemeine Verstädterung. Neue Antriebstechnologien wie die Elektromobilität werden den Weg bereiten, der Lärm- und Luftverschmutzung in Megacities und großen Metropolen entgegen zu wirken, und der Limitierung von Emissionen im Innenstadtbereich zu entsprechen.
In den kommenden 20 Jahren werden wir das Automobil und unsere Mobilität neu definieren. Zum einen werden unsere Fahrzeuge durch modernste Antriebstechnologien noch effizienter werden. Die für den Antrieb nötige Energie wird zunehmend auch von regenerativen Energien erzeugt werden. Zum anderen werden sich unsere Fahrzeuge zukünftig intelligent an Ihre Umgebung und an die jeweilige Straßensituation anpassen. Das Fahrzeug der Zukunft wird den Fahrer in komplexen Fahrsituationen unterstützen. Dies wird sowohl durch eine verbesserte Umfeldsensorik, als auch durch Umfeldinterpretation ermöglicht werden. Unsere Fahrzeuge werden ein Situationsverständnis für komplexe Fahrsituationen entwickeln, die aktuelle Fahrsituation fühlen und die Umgebung sehen können. Sie werden untereinander sprechen und sich über Gefahren gegenseitig warnen. Fahrerassistenzsysteme werden dadurch gefährliche Situationen erkennen und dem Fahrer unterstützen können. Im gleichen Zuge wird der Automatisierungsgrad der Fahraufgabe zunehmen, was zwei ganz wesentliche Vorteile hervorbringt: Zum einen kann durch die Automatisierung die Sicherheit im Straßenverkehr weiter erhöht werden. Zum anderen kann die Kapazität der Straßen durch kürzere Folgezeiten und durch geringere Abstände gesteigert werden.
Einen Mehrwert werden unsere Kunden erfahren, wenn sie die Zeit im Fahrzeug produktiv nutzen können. Mit der Einführung des automatisierten Fahrens wird die Fahrzeit neu erlebbar werden: Auf Wunsch wird der Fahrer zum Passagier. In dieser Rolle gewinnt er Freiräume, in denen ihm neue Fahrerinformationssysteme sinnvolle Angebote machen können. Nicht zuletzt liegt darin für den Automobilhersteller auch ein erhebliches Potenzial für neue Produkte und Dienstleistungen, mit denen der Kunde sein Fahrzeug und seine Fahrzeit aufwerten kann. Das Automobil wird auch in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen, denn individuelle Mobilität bleibt unerlässlich.
Beiträge
- Christian Berger, Bernhard Rumpe. Autonomous Driving-5 Years after the Urban Challenge: The Anticipatory Vehicle as a Cyber-Physical System
- Christoph Regler, Johannes Reim, Christian Allmann. Erfahrungsaufbau im Umgang mit neuen Diensten und Funktionen für Elektrofahrzeuge mittels einer neuen Architektur auf Basis von ADTF und UnIC
- Mirko Conrad. ISO 26262 Compliance Demonstration for Projects Using Model-Based Design
- Fabian Hüger. Eine abgesicherte Bedien- und Anzeigeschnittstelle zur Integration von Smartphone-Anwendungen in die Benutzeroberfläche von Fahrerinformationssystemen
- Simon Gerlach. Evaluation der domänenspezifischen Sprache HMISL zur modellgetriebenen Entwicklung von Automotive HMIs
- Olivier Pion, Roman Henze, Ferit Küçükay. Fingerprint des Fahrers zur Adaption von Assistenzsystemen
- Marc Janßen. Modellmanagement in der Funktions- und Softwareentwicklung von Motorsteuergeräten
- Christian Berger, Matthias Tichy. Towards Transactional Self-Adaption for AUTOSAR on the Example of a Collision Detection System
- Reiner Albert Schneider, Klaus Rieck. Komplexität in der Automobilindustrie am Beispiel Baukastenstrategie
Zeitplan
- Einreichung der Beiträge: 20. April 2012 2. Mai 2012
- Entscheidung über Annahme: 15. Mai 2012 29. Mai 2012
- Einreichung finaler Versionen: 15. Juni 2012
- Workshop: 17. September 2012
Organisation
Programmkommitee (aktueller Stand):
- Dr. Christian Allmann, Audi Electronics Venture GmbH
- Prof. Manfred Broy, TU München
- Dr. Mirko Conrad, The MathWorks, Inc.
- Dr. Heiko Doerr Carmeq GmbH
- Bernd Frielingsdorf, Ford-Werke GmbH
- Prof. Ursula Goltz, TU Braunschweig
- Jun.-Prof. Lars Grunske, TU Kaiserslautern
- Prof. Ralf Guido Herrtwich, Daimler AG
- Prof. Bernhard Hohlfeld, ICS AG und TU Dresden
- Prof. Stefan Jähnichen, TU Berlin
- Ralf Kalmar, Fraunhofer IESE
- Prof. Stefan Kowalewski, RWTH Aachen
- Prof. Thomas Kropf, Robert Bosch GmbH
- Dr. Ulrich Lefarth, Thales Transportation Systems
- Peter Manhart, Daimler AG
- Prof. Peter Pickel, John Deere European Technology Innovation Center
- Prof. Wolfgang Pree, Universität Salzburg
- Dr. Ilja Radusch, DCAITI / TU Berlin
- Dr. Alexandre Saad, BMW
- Prof. Wilhelm Schäfer, Universität Paderborn und Heinz-Nixdorf-Institut
- Prof. Jörn Schneider, FH Trier
- Prof. Michael Uelschen, FH Osnabrück
- Prof. Volker von Holt, Ostfalia
- Prof. Jens Weiland, Hochschule Reutlingen
- Gerhard Wirrer, Continental
- Dr. Fabian Wolf, Volkswagen AG
- Dr. Dirk Ziegenbein, ETAS
Organisatoren:
Prof. Dr.-Ing. Ina Schaefer (TU Braunschweig/Niedersächsisches Forschungszentrum Fahrzeugtechnik)
Dr. Marcel Wille (Volkswagen AG, Wolfsburg)
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Ina Schaefer
Informatikzentrum der TU Braunschweig
Mühlenpfordtstr. 23
38106 Braunschweig
Tel: + 49 - 531 - 391 - 2275
Email: i.schaefer@tu-braunschweig.de